M.A.N. Metrobus (Regensburg)


Natürlich gehören auch Straßenfahrzeuge zu einer realistischen Anlagengestaltung. Dabei lege ich viel Wert auf die Wahl der entsprechenden Modelle, unterstreichen die passenden Fahrzeuge doch in besonderer Weise das nachzubildende Zeitfenster. Hier sind es die frühen 80er-Jahre zuzüglich einer gewissen Toleranz im glaubhaften Rahmen. Brandneue VW Golf oder T3-Bullis mischen sich also unter die typischen End-60er und 70er-Jahre-Alltagsautos. Auch Omnibusse gehören selbstverständlich zum Erscheinungsbild einer Gegend - in vorliegendem Falle die Ausläufer Regensburgs. 


Der sogenannte "Metrobus" war bei vielen deutschen Verkehrsgesellschaften zu finden. Verkehrsbetriebe großer Städte wie München, Düsseldorf und Koblenz setzten ebenso auf diesen Bus, wie das auch in Regensburg der Fall war. Nach meiner Recherche stand dieser Bustyp mit der genauen Bezeichnung 750HO-M 11A seit 1964 in regensburger Diensten. Der letzte "Metrobus" wurde dort noch bis 1986 eingesetzt.


Als konkretes Vorbild wählte ich den Bus Nr. 91, denn von diesem Exemplar existieren brauchbare Farbfotos auf einer externen Webseite. So konnte ich die zeitgenössische Werbung auf dem Metrobusmodell dem des Vorbildes mit der Nr. 91 weitgehend nachempfinden.

In Ermangelung eines Großserienmodells bildet die Basis dabei ein sehr gelungenes 3D-Modell des Metrobusses von RAILNSCALE.

Übrigens war der Bus Nr. 91 von 1968 bis 1983 in Regensburg eingesetzt



Abbildung oben:


Der "Metrobus" bei seiner "Fahrt" nach Regensburg-Prüfening...

Diese Nahaufnahme verrät natürlich, dass dieses Modell im 3D-Druckverfahren entstanden ist. Trotz aller Feinarbeit lassen sich einige herstellungsbedingte Riefen im Frontbereich nicht komplett vermeiden. Das Dach und die Seitenwände erlauben hingegen schon flächigere Schleifarbeiten - somit auch glattere Ergebnisse.


Für die regensburger Busfans: Auf das rote Schild mit gelb hinterlegtem "E" für Einmannbetrieb verzichtete ich allerdings, denn es hätte die typische Frontpartie des Metrobusses empfindlich gestört. An dieser Stelle war mir der Wiedererkennungswert des "Metrobusses" tatsächlich wichtiger, zumal RAILNSCALE den Frontgrill sehr fein nachempfunden hat.





Abbildungen oben und links:


Der Metrobus präsentiert sich hier noch im Rohzustand. Für das Foto setzte ich die Bodengruppe und das Gehäuse provisorisch zusammen.




Abbildungen oben und rechts:


Die Schleif- und Lackierarbeiten des Gehäuses sind schon eine kleine Herausforderung. Dabei geht es vorallem um die möglichst weitgehende Beseitung der druckbedingten Riefen. Aber auch der sehr feine, rote Zierstreifen ist nicht gerade einfach auf das Modell aufzubringen. Das macht sich besonders an den Falttüren bemerkbar, da hier die Kapillarwirkung, aber auch das Abkleben Grenzen setzen. Man bedenke: Die Zierlinie ist gerade einmal 0,4 mm breit...







Abbildung:


Auch die Bodengruppe nebst Inneneinrichtung wurde nicht vergessen. Die stilisierte Darstellung der Sitze reicht völlig aus, denn nach dem Zusammenbau sind diese Details kaum noch wahrnehmbar.




Abbildung:


Nach den Lackierarbeiten wurde der Bus vermessen, um die Außenwerbung nach Originalvorbild passgenau als Decals anfertigen zu lassen.


Das Foto verdeutlicht im Vergleich zum Messchieber auch die Feinheit des Modells.






Abbildung:


Mit einem sehr feinen Pinsel wurden schließlich noch Farbpigmente auf die Felgen aufgebracht. Das Vorbild hatte schwarze Felgen und natürlich setzte sich dort sehr schnell Schmutz und Bremsstaub ab. Deshalb mischte ich einen grau-braun-Ton ab, um die Details einwenig hervorzuheben. Mit einem Wasching wurden die Farbpigmente dauerhaft fixiert.



Abbildung:


Gerade einmal "fingergroß" ist der Metrobus in der Baugröße 1:160.


Die Fenster wurden mit Micro-Kristal-Klear einmodelliert.. Dieses flüssige Produkt wird mittels eines Zahnstochers in die Fensterrahmen eingebracht und ähnlich einer Seifenblase zusammengeführt. Es füllt auch kleinste Fenster bündig aus und lässt sich im Bogen modellieren, wie am Beispiel dieses Busses zu sehen ist. Nachteilig ist die verzerrte Sicht in das Fahrzeuginnere.





Abbildung:


Nochmal einige Ansichten des Metrobusses auf seiner Linienfahrt nach Prüfening, einem Stadtteil von Regensburg.


Die Werbung auf der Rückseite ist zwar nicht belegt, könnte aber durchaus so gewesen sein. Für das Hervorheben der fein gestaltete Motorraumbelüftung, Falttüren Deckel usw. nutzte ich ein schwarzes Washing.

Bewusst verzichtete ich auf die farbliche Hervorhebung der Gummilippen an den Fenstern, da hier "gebastelt" aussehende Ungenauuigkeiten vorprogrammiert wären.