Mariaorter Brücke


Abbildung oben:


Eine unverwechselbare Szenerie: Die Mariaorter Brücke bei Regensburg überquert die Donau. Rechts im Bild ist die Kalvarienbergkirche "Heilig Kreuz" zu sehen.

Gut zu erkennen sind die unterschiedlichen Fachwerke der zweigleisigen Brücke. Offenbar wurde die ursprüngliche Fischbauchbrücke auf einer Seite gegen eine modernere Konstruktion ersetzt. Auch das macht die Brücke sehr interessant.






Vorarbeit ist unabdingbar


Zunächst reiste ich nach Regensburg, um gezielt möglichst viele Aufnahmen von dem Objekt anzufertigen. Die Fotos nutzte ich zunächst, um mir die zu erstellende Gesamtszenerie auf Handskizzen zu vergegenwärtigen. Es sollte zunächst ein Gefühl dafür entstehen, wie diese Brücke überhaupt auf der Anlage platziert werden könnte. Tatsächlich richtete ich alles andere nach der leicht diagonal angeordneten Brücke aus. Keinesfalls wollte ich das Bauwerk streng parallel zur Anlagenkante verbauen, denn eine diagonale Anordnung lässt die Anlagengestaltung schlichtweg großzügiger und aufgelockerter wirken.

Nachdem ich meinen zur Verfügung stehenden Platz und die angrenzenden Rahmenbedingungen zur weiteren Gleisführung rechts und links der nachzubildenden Brücke ermittelte, legte ich einen Maßstab für das Bauwerk fest: 1:220 entspricht zwar nicht der Spur N, aber dennoch ist die Gesamtlänge der Brücke einschließlich des vorgelagerten Steinbogenviaduktes immer noch recht imposant. Der Brückenmasstab ist also dem modellbaubegleitenden Kompromiss geschuldet, denn der Platz auf einer Heimanlage ist in den allermeisten Fällen grundsätzlich nie ausreichend genug...


Brückenbau


Im Rahmen der praktischen Umsetzung beschäftigte ich mich zunächst mit dem beim Vorbild älteren Teil der Brücke - dem Tragwerk in Fischbauchform. Es entstand aus einzelnen Polystyrolprofilen und Knotenblechen einschlägiger Zubehör-Hersteller. Auch Bastelreste wurde verbaut. Jede Strebe wurde von mir in Handarbeit passgenau geschnitten und bearbeitet. Eine wertvolle Hilfe boten mir immer wieder die selbst angefertigten Fotoaufnahmen der Vorbildbrücke. Während der Bastelarbeiten hatte ich stets auch Detailaufnahmen greifbar. Durch "Hinschauen" konnte ich am besten die Dimensionen der zu verwendenden Profile abschätzen.

Insgesamt sind auf diese Weise 3 Fischbauchsegmente entstanden.


Diese Verfahrensweise war für die andere Brückenweise allerdings nicht brauchbar. Um hier ein sauberews Ergebnis zu erzielen, bat ich einen befreundeten LKW-Modellbauer um seine Unterstützung. Auf der Grundlage meiner erstellten Zeichnung wurden die gewünschten Brückenteile maschinell hergestellt. Die zweidimensional ausgeschnittenen Kunststoffplatten wurde anschließend zu einem Kastenträger verklebt und konnten nun von mir weiter bearbeitet werden.


So wurde der Stahlbrückenabschnitt vorbilgerecht mit beleuchteten Schifffahrtssignalen ausgestattet. Den dabei verwendeten Kupferlackdraht verbaute ich unsichtbar für den Betrachter an der Fügeseite der Kastenbrückensegmente gegenüber den Fischbausegmenten.


Das Steinbogenviadukt entstand ganz banal aus Holz, Styrodur und Pappe. Aus heutiger Sicht bin ich hier mit meinen Arbeiten nicht ganz zufrieden, so dass ich immer wieder über eine Erneuerung dieses Brückenteils nachdachte.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch anmerken, dass zum Zeitpunkt dieser Arbeiten weder SMD-LED zur Verfügung standen, noch das 3D-Druckverfahren bekannt war. Sicherlich würde ich diese Brücke mit den heutigen Möglichkeiten völlig anders gestalten.









Abbildung rechts:


Erste Stellproben und die beleuchtete Brücke lassen bereits Vorfreude aufkommen.











Abbildung unten:


Unverzichtbar: Fotos der Vorbildbrücke. Die Spundwände des im Wasser befindlichen Brückenpfeilers besteht aus farbiger Wellpappe.





Abbildung oben:


Deutlich ist dieStruktur der Gleisebenen erkennbar:

Unter der Modelldonau hinweg befindet sich ein 5-gleisiger Schattenbahnhof. Zur besseren Erreichbarkeit sind die entsprechenden Landschafts- und Flusssegmente abnehmbar.














Abbildung links:


Mit Kupferlackdraht wird die Schifffahrtsbeleuchtung realisiert.