Vorwort zum Projekt "Schalker Verein“ in Gelsenkirchen


Meine persönliche Motivation


Bereits seit den 80er Jahren faszinierte mich nicht nur die Eisenbahn, sondern auch die Montanindustrie.


Das ausgeprägte Interesse für diese monumentale Industrie im Bergwerks- und Hüttenwesen verfestigte sich ganz besonders während meiner beruflichen Laufbahn im Lokfahrdienst.

Zwar war zu meinen aktiven Dienstzeiten im Ruhrgebiet das Hüttenwerk "Schalker Verein" längst verschwunden; dennoch gab es auch weiterhin (noch) viel zu sehen. Sehr bewusst nahm ich meine unzähligen Dienste im Rahmen der Kohle- und Stahl-Programmverkehre als Dreiklang mit diesen überaus bedeutenden Industriezweigen wahr.


Rechtzeitig knüpfte ich entsprechende Kontakte, um die längst schwindende Montanindustrie noch selbst hautnah aus nächster Nähe erleben zu dürfen:

Abstiche an diversen Hochöfen und mehrere Einfahrten unter Tage!

Das alles waren absolut keine Selbstverständlichkeiten - und ganz sicher sind die dabei gewonnenen Eindrücke unwiederholbar.


Doch warum wählte ich gerade dieses Hüttenwerk für mein Vorhaben aus?


Bereits zu meiner Jugendzeit beeindruckte mich der Blick auf die Gelsenkirchener Hochofenkulisse, als mein Vater während einer Zugfahrt gezielt darauf aufmerksam machte. Die Hochöfen grenzten dicht an die Hauptstrecke (Oberhausen) - Gelsenkirchen - Wanne-Eickel - (Dortmund) und gewährten eine direkte, unverbaute Sicht aus dem Abteilfenster.

Damals kaufte ich vom Taschengeld sogar wiederholt Fahrkarten, um mir die gewonnenen Eindrücke besser zu vergegenwärtigen.

Mit etwas Glück konnte ich dann sogar einen laufenden Roheisenabstich in die bereitgestellten Pfannenwagen beobachten. Natürlich, es waren jeweils nur kurze Sequenzen - dennoch legten diese Erlebnisse den Grundstein für meine spätere, thematische Auseinandersetzung.


Übrigens:

Auch das unmittelbar vis-à-vis befindliche Zechengelände "Alma" mit dem 1980 abgebrochenen Fördergerüst war ein eindrucksvoller Bestandteil dieser einmaligen Montan-Szenerie Gelsenkirchens.

Diese örtliche Verdichtung versinnbildlicht für mich persönlich den bereits besagten "Dreiklang" - nämlich Eisen- und Stahlindustrie, Bergbau, sowie als symbolisches Bindeelement - die Eisenbahn.


Aus diesen Gründen werde ich das Projekt "Schalker Verein" im Maßstab 1:160 mit Leben erfüllen und ebenfalls in mein laufendes Maschinenbaustudium einbinden.


Barbara Brunne